In einem Konzept wird die Zukunft probehalber entworfen.

Ein gut gemachtes Konzept kann eine Idee zu ihrer Gestaltung verhelfen. Und somit zu einem wirklichen Karrierebeschleuniger werden. In der Praxis ist es jedoch so, dass 70 Prozent der Konzepte scheitern. Chance und Risiko liegen hier dicht beieinander. Die gute Nachricht ist: Konzeptarbeit folgt Mustern und Regeln – und deshalb lässt sie sich erlernen. Die 10 häufigsten Stolperfallen lassen sich mit etwas „Ortskenntnis“ souverän meistern.

„Machen Sie mal Konzept… „, heißt es oft zwischen Tür und Angel, so als ließe sich ein gutes Konzept einfach aus dem Handgelenk schütteln. Der systematische Aufbau von Konzeptkompetenz in den Unternehmen ist jedoch rar. Es gibt wenig Literatur und noch weniger Unterstützung. Führungskräfte, Fachleute oder Projektmitarbeiter sehen sich vor eine Aufgabe gestellt, zu der ihnen das Handwerkszeug fehlt.

Diese 10 typischen Stolperfallen tauchen immer wieder auf:

Stolperstein Nr. 1: Zu schnell mit Lösungen bei der Hand

Meist wird mit der Lösung begonnen, bevor das Problem verstanden wurde. Es lohnt sich, genau hinzusehen, denn ein voreiliger Lösungsansatz hat selten das Potential, das Problem bei der Wurzel zu fassen. Einer der wichtigsten Gründe für das häufige Scheitern von Konzepten ist, dass die Probleme ungelöst bleiben.

Stolperstein Nr. 2: Die Macht der Fragen zu wenig genutzt

Der Weg zum Verständnis des Problems führt über Fragen. Doch selten fragen die Konzeptentwickler ausreichend konsequent nach: Manchmal trauen sie sich nicht und fühlen sich befangen. Oder es fehlt das Wissen über richtiges und zielgerichtetes Fragen.

Stolperstein Nr. 3: Den Zeitaufwand total unterschätzt

Nichts ist so schnell gemacht, wie es auf den ersten Blick scheint. Konzeptentwickler sollten ausreichend Zeit für ihre eigenen Aufgaben sowie Pufferzeiten für die Phasen planen, in denen sie auf Informationen, Ergebnisse oder Bewertungen von Dritten warten müssen.

Stolperstein Nr. 4: Erschlagen von der Menge an Informationen

Verloren im Dickicht von Informationen und Details – das kann leicht passieren: Konzeptentwickler brauchen einen Kompass, mit dem sie sich und die Empfänger fokussieren können. Kernbotschaften zu formulieren, hat sich als Methode bewährt.

Stolperstein Nr. 5: Zu klein gedacht

Konzeptentwickler dürfen mutig denken und Bestehendes infrage stellen – das ist der Wunsch ihres Auftraggebers. In einem Konzeptauftrag steckt stets der Wunsch nach etwas Neuem.

Es stimmt allerdings, dass sich Beteiligte durch neue Ideen auf den Schlips getreten fühlen können. Deshalb brauchen Konzeptentwickler neben Mut auch Taktgefühl und Gespür.

Stolperstein Nr. 6: „Ich bin nicht kreativ.“

Kreativ sind nur Künstler und Werbeleute? – Das Vorurteil ist weit verbreitet und stimmt einfach nicht. Als Erwachsene leben wir die kreative Seite jedoch wenig aus. Im Beruf ist eher das analytische Denken gefragt. Die Konzeptentwicklung kennt analytische wie auch kreative Phasen. Es ist hilfreich, beide Phasen sorgfältig zu trennen und sich zu gegebener Zeit von Kreativtechniken aus gewohnten Denkbahnen werfen lassen.

Stolperstein Nr. 7: „Ich kann nicht überzeugen.“

Manches gute Konzept verstaubt in der Schublade, weil die Präsentation nicht überzeugt hat. Der Schlüssel zu mehr Überzeugungskraft liegt darin, den Blickwinkel derer einzunehmen, die gewonnen werden sollen, und die eigenen Argumente daran auszurichten.

Stolperstein Nr. 8: „Es muss perfekt sein.“

Der Anspruch auf Perfektion macht uns fertig – und lässt uns nicht fertig werden. Falls Sie einen perfektionistischen Zug in sich spüren, führen Sie sich das Pareto-Prinzip vor Augen: In 20 Prozent der Zeit erzielen Sie 80 Prozent des Ergebnisses. Machen Sie Ihre Sache gut und bringen Sie sie zum Abschluss.

Stolperstein Nr.9: Auch ein gutes Konzept verkauft sich nicht von alleine.

Ein gutes Konzept will ansprechend verpackt sein, damit es seine Empfänger gewinnt. Denken Sie neben der Form auch darüber nach, wann Sie die Beteiligten informieren und möglicherweise in die Entwicklung des Konzepts einbeziehen. So bauen Sie einer Blockadehaltung vor, die entstehen kann, wenn die Beteiligten vor vollendete Tatsachen gestellt werden.

Stolperstein Nr. 10: Wie gehe ich am besten vor?

In Konzepten sind viele Aufgaben und Arbeitsschritte erforderlich. Zwischen den Arbeitsschritten hin- und herzuspringen kostet Zeit und führt zu Stress. Ein Plan hilft weiter: Strukturiertes Arbeiten führt zum Erfolg. Navigieren Sie mit einem Konzeptfahrplan. Dann kommen Sie schneller und sicherer zum Ziel.

In dem Buch „Erfolgreiche Konzepte – Eine Praxisanleitung in 6 Schritten“ werden die Stolpersteine der Konzeptentwicklung beleuchtet und Tipps zur souveränen Konzeptentwicklung erarbeitet. Ein Fahrplan strukturiert Ihren Weg zum Konzepterfolg. Eine Toolbox mit Beispielen, Checklisten und digital verwendbaren Vorlagen sorgt für ein sicheres Gelingen.